Werner Stücheli - Office Building
                          "Zur Bastei"
Werner Stücheli - Switzerland
Office Building "zur Bastei"
Apartment Building Schanzengraben
Bärengasse 29 / Talstrasse 39, Zürich
1953 - 1955

In the first half of the 1950s, an ensemble of high-rise office building and low-rise residential building was built on Schanzengraben to a design by the renowned architect Werner Stücheli. The office building, completed in 1955, became the first high-rise in Zurich's city centre. The building regulations of the city of Zurich had envisaged a perimeter block development at this location. The course of the Schanzengraben with its projections and recesses, however, lent itself to an arrangement of differentiated solitaires. For the architect, this initial situation meant protracted negotiations with the authorities in order to be able to realise his idea. Due to the relatively high utilisation of the nine-storey high-rise, the apartment building with its three storeys could be designed low. Werner Stücheli's original intention of raising the office building by two storeys failed, however. The high-rise building "Zur Bastei" also forms an urban accent in the executed volumetry. The two buildings are set back from the Schanzengraben, thus providing the necessary free space for the pedestrian promenade. The high-rise building is connected to the existing perimeter block development via an intermediate building. The geometry of this building is adapted to the existing buildings, but the materials used refer to the new high-rise.
The high-rise rises above a trapezoidal ground plan. This tapers symmetrically towards the two front sides. Basically, the high-rise was built as a reinforced concrete skeleton. The two narrow front sides were constructed as reinforced concrete walls. The arrangement of the load-bearing structure along the building envelope and as a double row of central columns allows a mostly free subdivision of the floor areas. The sanitary rooms, the staircases and the elevators are located at the rear end in a projection over the façade. The longitudinal façades consist of a light steel construction and are set back somewhat on the ground floor. Above the recessed area rise the twice-bent square proportioned surfaces of the upper storey façades. These are framed by the concrete panes of the aforementioned end facades. The horizontal division of window and parapet bands is predominant. The individual bays are framed by filigree aluminium profiles. Along the western longitudinal façade, various shops are located at ground level. An arcade with circular openings leads from the river-side end façade to the riverside path. The upper end of the building is formed by a partially covered and glazed roof terrace. In contrast to the longitudinal façades, the filigree, widely projecting canopy is bent only once in the centre. The unobtrusive geometry gives the building an impression of lightness and elegance.
The apartment building deliberately differs from the dominant high-rise - not only in terms of building height but also in terms of materials and colour scheme. Facing the Schanzengraben, the façade consists of sawtooth-like concrete frames that extend over all three floors. These concrete frames are filled with large, storey-high window elements. To the rear, the building has a roughly plastered perforated façade of conventional masonry. Masonry and concrete frames are treated in the same colour. Because of the colourful tone of the plaster in red and the slat blinds in lemon yellow, the building was popularly nicknamed the Parrot House.
The "Hochhaus zur Bastei" is a listed building and was extensively restored in 2016. This involved a total renovation of the exterior façade and a complete reconstruction of the interior. The building was technically and energetically adapted to the latest standards.



In der ersten Hälfte der 1950er Jahre entstand am Schanzengraben ein Ensemble aus Bürohochhaus und niedrigem Wohnhaus nach einem Entwurf des renommierten Architekten Werner Stücheli. Das 1955 fertiggestellte Bürogebäude wurde zum ersten Hochhaus der Zürcher Innenstadt. Die Bauverordnung der Stadt Zürich hatte an dieser Stelle eine Blockrandbebauung vorgesehen. Der Verlauf des Schanzengrabens mit seinen Vor- und Rücksprüngen, bot sich aber geradezu an für eine Anordnung von differenzierten Solitären. Für den Architekten bedeutete diese Ausgangslage langwierige Verhandlungen mit den Behörden, um seine Vorstellung realisieren zu können. Durch die verhältnismässig hohen Ausnützung im neungeschossigen Hochhaus konnte das Apartmentgebäude mit seinen drei Stockwerken niedrig ausgebildet werden. Die ursprüngliche Absicht von Werner Stücheli, das Büro Haus noch um zwei Stockwerke höher zu führen, scheiterten aber. Auch in der ausgeführten Volumetrie bildet das Hochhaus "Zur Bastei" einen städtebaulichen Akzent. Die beiden Baukörper sind vom Schanzengraben zurückversetzt und ermöglichen so den notwendigen Freiraum für die Fussgängerpromenade. Über ein Zwichengebäude wird das Hochhaus an die bestehende Blockrandbebauung angeschlossen. Dieser Baukörper ist in seiner Geometrie an die bestehenden Bauten angepasst, bezieht sich in der Materialisierung aber auf das neue Hochhaus.
Das Hochhaus erhebt sich über einem trapezförmigen Grundriss. Dieser verjüngt sich symmetrisch zu den beiden Stirnseiten hin. Grundsätzlich wurde das Hochhaus als Eisenbetonskelett erbaut. Dabei wurden die beiden schmalen Stirnseiten als Stahlbetonwände ausgebildet. Die Anordnung der Tragstruktur entlang der Gebäudehülle sowie als doppelte Reihe Mittelstützen erlaubt eine mehrheitlich freie Unterteilung der Geschossflächen. An der rückwärtigen Stirnseite befinden sich die Sanitärräume, die Treppen sowie die Aufzüge in einer über die Fassade vorstehenden Ausbuchtung. Die Längsfassaden bestehen aus einer leichten Stahlkonstruktion, und sind im Erdgeschoss etwas zurückversetzt. Über dem zurückgezogen Bereich erheben sich die zweimal geknickten quadratisch proportionierten Flächen der Obergeschossfassaden. Diese werden von den Betonscheiben der bereits erwähnten Stirnfassaden gerahmt. Die horizontale Gliederung von Fenster- und Brüstungsbändern ist vorherrschend. Dabei werden die einzelnen Feldern von filigranen Aluminiumprofilen eingefasst. Entlang der westlichen Längsfassade befinden sich zu ebener Erde verschiedene Verkaufsflächen. Eine Arkade mit kreisrunden Öffnungen führt von der flusseitigen Stirnfassade zum Uferweg. Den oberen Abschluss des Gebäudes bildet eine teilweise überdeckte und verglaste Dachterrase. Das filigrane, weit ausladende Vordach ist im Gegensatz zu den Längsfassaden nur einmal mittig abgeknickt. Die unaufdringliche Geometrie verleiht dem Gebäude den Eindruck von Leichtigkeit und Eleganz.
Das Apartmenthaus unterscheidet sich bewusst vom dominierenden Hochhaus - nicht nur hinsichtlich der Gebäudehöhe sondern auch in Bezug auf Materialien und Farbgebung. Zum Schanzengraben besteht die Fassade aus sägezahnartig angeordneten Betonrahmen, welche sich über alle drei Stockwerke erstrecken. Diese Betonrahmen sind mit grossflächige, geschosshohen Fensterelementen ausgefüllt. Zur Rückseite weist das Gebäude eine grob Verputzte Lochfassade aus konventionellem Mauerwerk auf. Mauerwerk und Betonrahmen sind im selben Farbton behandelt. Aufgrund des bunten Farbklangs, Verputz in rot und Lamellenstoren in zitronengelb, erhielt das Bauwerk im Volksmund den übernamen Papageienhaus.
Das "Hochhaus zur Bastei" steht unter Denkmalschutz und wurde im Jahr 2016 aufwendig restauriert. Dabei erfolgte eine Totalsanierung der Aussenfassade sowie ein komplett Umbau des Inneren. Dabei wurde das Gebäude technisch und energetisch dem neusten Stand angepasst.