Rudolf
Olgiati - Switzerland Dr. G. Olgiati House Crap las Caglias 5, Flims 1964 - 1965 |
In
the
years 1964 - 1965 Rudolf
Olgiati designed and realized the
holiday home for his brother Guido Olgiati. The building in
Flims-Waldhaus is located in the neighborhood of "Las Caglias"
and was
later supplemented and expanded several times. A first
expansion
project from 1967 was not realized. According to this project,
a common
staircase with elevater should have been integrated, and the
building would
have contained a total of 5 apartments. In 1975 a double
garage was
built and in the years 1977 - 1980 an apartment was added.
Seen from the exterior, this addition merges
with the original house to a single unit. The extension is
located on the
hillside and can be used as a separate apartment with its own
entrance
or as a supplement to the original holiday home. A noteworthy
detail of
the extension is the sculptural design of the terrace with
voluminous
concrete support and massive concrete parapets.
Today the house for Guido Olgiati is the only remaining building by Rudolf Olgiati made in exposed concrete. The use of unpainted concrete is rare in the architect's work, and the other exposed concrete house, the Alleman house built in 1969 in Unterwasser near Wildhaus, was clad wiht Eternit shingles without the architect's knowledge. For Rudolf Olgiati, the rough surface of the exposed concrete was a completely different possibility of expression than the typical white cubes which stand out from the surroundings. From the perspective of the architect the exposed concrete harmoniously blends into the surroundings, similar to a rubble work wall. In the case of the holiday home G. Olgiati the architect decided for exposed concrete not to compete with the dominant white of "Las Caglias", and to achieve a better adaptation to the stony slope. Important for Rudolf Olgiati was the not perfect formwork for the concrete. This is how the concrete for the house Guido Olgiati unfolds its special plastic effect. Rudolf Olgiati prefered to use boards drawn by age and wear as formwork in order to exaggerate the plastic effect of exposed concrete. The plastic effect is further emphasized by a funnel-shaped window that illuminates the kitchen. In other places, however, the wooden windows with wide frames are flush-mounted into the façade. Two cubic chimneys made of exposed concrete pierce the roof covered with natural stone slabs. Characterized by his own spartan way of life, Rudolf Olgiati wanted to build for "the little people". The economical use of financial means and space is one of his defining characteristics. The house for his younger brother Guido Olgiati he designed after these thoughts, although this was not necessary in this case. With modest materials and small dimensions, the building unfolds a great spatial effect. On the ground floor the original holiday home featured a continuous living / dining area with kitchenette, a study or guest room, the entrance with toilet and subordinate rooms towards the side of the slope. In the living room was the fireplace combined with an integrated seating furniture. A single-flight staircase in the extension of the entrance leads to the upper floor with three bedrooms, a sun terrace, bathroom and storage room. As in many of his buildings, Rudolf Olgiati also used historical pieces in the house of his younger brother. Particularly noteworthy is the bed from 1642, which Rudolf Olgiati had discovered in the high valley of Avers, and integrated into a niche in this house. In the work of Rudolf Olgiati, the kitchen occupies a special position. Already at the beginning of the 1950s he designed one of the first combination kitchens in the form of the so-called "cooking wall". He ordered linear cabinets and technical devices in a very small space. The kitchens of Rudolf Olgiati are reminiscent of the so-called "Frankfurter Kitchen" by Margarete Schütte-Lihotzky from 1926. In the house of his brother there are two different variants of this "cooking wall". In the original building, built in 1965, the kitchen is located in a niche lined with dark green glass mosaic. Through a small funnel window, the daylight falls bundled from the top right onto the work surface. Typical features of the kitchen are the brass furniture handles and the pyramid-shaped extractor hood. A curtain serves as a closure for the kitchen when not in use. In the later part of the house is a smaller version of the cooking wall. In den Jahren 1964 - 1965 konnte Rudolf Olgiati das Ferienhaus für seinen Bruder Guido Olgiati entwerfen und realisieren. Das Gebäude in Flims-Waldhaus befindet sich in der Nachbarschaft von "Las Caglias" und wurde später mehrfach ergänzt und erweitert. Ein erstes Erweiterungsprojekt aus dem Jahr 1967 wurde nicht realisiert. Nach diesem Projekt hätte ein gemeinsames Treppenhaus mit Aufzug integriert werden sollen, und das Gebäude hätte im Endausbau 5 Wohnungen beherbergt. 1975 wurde dann eine Doppelarage erstellt und in den Jahren 1977 - 1980 ein Appartement angebaut, welches mit dem ursprünglichen Haus zu einer Einheit verschmilzt. Der Anbau befindet sich auf der Hangseite und kann als separate Wohnung mit eigenem Eingang oder als Ergänzung für das ursprüngliche Ferienhaus genutzt werden. Ein bemerkenswertes Detail des Anbaus ist die plastische Gestaltung bei der Terrase mit voluminöser Betonstütze und ausladender Brütung. Heute ist das Haus für seinen Bruder Guido Olgiati ist das einzige noch bestehende Sichtbetonhaus von Rudolf Olgiati. Die Anwendung von unverputztem Beton ist im Werk des Architekten selten, und das andere Sichtbetonhaus, das 1969 erbaute Haus Alleman in Unterwasser bei Wildhaus, wurde ohne Wissen des Architekten mit Eternitplatten verkleidet. Die rauhe Oberfläche des Sichtbetons war für Rudolf Olgiati eine gänzlich andere Ausdrucksmöglichkeit als die für ihn typischen, weissen Kuben welche sich von der Umgebung abheben. In seiner Wirkung zurückhaltend integriert sich der Sichtbeton aus Sicht des Architekten ähnlich einer Bruchsteinmauer harmonisch in die Umgebung. Beim Ferienhaus Dr. G. Olgiati entschied sich der Architekt für den Sichtbeton, um nicht in Konkurrenz zum dominierenden Weiss von "Las Caglias" zu treten, und eine bessere Anpassung an den steinigen Abhang zu erreichen. Wichtig war dabei für Rudolf Olgiati die nicht perfekte Schalung für den Beton. So entfaltet der Beton für das Haus Dr. Guido Olgiati seine besondere plastische Wirkung. Am liebsten verwendete Rudolf Olgiati von Alter und Abnutzung gezeichnete Bretter als Schalung um so die plastische Wirkung des Sichtbetons zu übersteigern. Die plastische Wirkung wird durch ein trichterförmiges Fenster, welches die Küche belichtet, betont. An anderen Stellen sind die Holzfenster mit breiten Rähmen hingegen flächenbündig in die Fassade eingesetzt. Zwei kubische Kamine aus Sichtbeton durchstossen das mit Natursteinplatten eingedeckte Dach. Geprägt von seiner eigenen, spartanischen Lebensweise wollte Rudolf Olgiati am liebsten für "die kleinen Leute" bauen. Der haushälterische Umgang mit finanziellen Mitteln und dem Raum gehört zu seinen prägenden Eigenschaften. Auch das Haus für seinen jüngeren Bruder Guido Olgiati gestaltete er nach diesen Gedanken, obwohl dieser nach eigenen Angaben nicht so knapp bei Kasse war. Mit bescheidenen Materialien und bei kleinen Raumabmessungen entfaltet das Gebäude eine grossartige räumliche Wirkung. Beim ursprünglichen Ferienhaus befand sich im Erdgeschoss ein kontinuierlicher Wohn-/Essbereich mit Kochnische, ein Arbeits- oder Gästezimmer, der Eingang mit Toilette und sowie untergeordnete Räume zur Hangseite. Im Wohnzimmer befand sich dabei die Feuerstelle mit integriertem Sitzmobiliar. Über eine einläufige Treppe in der Verlängerung des Eingangs gelangte man in das obere Stockwerk mit drei Schlafzimmern, einer Sonnenterrasse, Bad und Lagerraum. Wie in vielen seinen Gebäuden setzte Rudolf Olgiati auch im Haus seines jüngeren Brüder historische Stücke ein. Besonders zu erwähnen ist die prachtvole Bettstatt aus dem Jahr 1642, welche Rudolf Olgiati im Hochtal Avers entdeckt hatte, und in diesem Haus in eine Nische integrierte. Im Werk von Rudolf Olgiat nimmt die Küche eine besondere Stelung ein. Bereits anfangs der 1950er Jahre entwarf er eine der ersten Kombinationsküchen in Form der sogenannten "Kochwand". Dabei ordnete er Einbauschränke und technische Geräte auf kleinstem Raum linear an. Die Küchen von Rudolf Olgiati erinnern an die sogenannte "Frankfurter Küche" von Margarete Schütte-Lihotzky von 1926. Im Haus seines Bruders gibt es zwei unterschiedliche Varianten dieser "Kochwand". Im ursprünglichen, 1965 erbauten Gebäudeteil befindet sich die Küche in einer mit dunkelgrünem Glasmosaik ausgekleideten Nische. Durch ein kleines Trichterfenster fällt das Tageslicht gebündelt von oben rechts auf die Arbeitsfläche. Typische Merkmale der Küche sind die Messing Möbelgriffe und der pyramidenförmige Dunstabzug. Ein Vorhang dient als Abschluss für die Küche, wenn diese nicht benutzt wird. Im später angebauten Teil des Hauses befindet sich eine kleinere Version der Kochwand. |