Miller Maranta - Switzerland
Ospizio San Gottardo
Passo San Gottardo
2005 - 2010


The Foundation "Pro St.Gotthard", which has ownes all buildings on the peak of the mountain pass since 1972, announced a study commission for the reconstruction and expansion of the Old Hospice. The Old Hospice is the oldest building between the two mountain lakes. In the rear part of the building is a chapel, which was consecrated by the Archbishop of Milan eighthundred years ago. Afterwards the first hospice was built next to the chapel as accommodation for traders, pilgrims and the poor. The building was repeatedly damaged and rebuilt by avalanches, wars and fire, and the last reconstruction took place a hundred years ago. In the former hospice, romantic greats such as Goethe, Wagner, or Mendelssohn had already resided. However, the hospice then fell into oblivion and degenerated, so that in the end the hotel staff was accommodated there. Having in mind the history of the building, the foundation asked for a simple guesthouse, adapted to the expectations of convenience by contemporary guests. The study project was won by the Basel architects Miller & Maranta, who where intensively involved with the task, how to refresh a historically significant building, which in technical and structural terms could no longer meet today's requirements for a hotel. The architects concentrated on the tradition of the old hospice, with the aim to continue building on it. The existing patchwork was reinterpreted, and the layers of the time were turned into a harmonious unit. The intervention into the building structure, which was in a bad state, was carried out with the intention of clarifying and strengthening the architectural expression. The characteristic shape of the gable of the old hospice was preserved, but it was increased by one storey. The interior of the building had to be largely dismantled due to the bad condition, and a new wooden structure was integrated into the massive enclosing walls. The compact building is covered by a large and heavy roof made of lead, which is dotted with numerous dormers. The chapel, which had been renovated in the 1980s, remained unchanged. The first two floors were re-arranged in the ground plan. On the ground floor, there is also a small entrance lobby as well as technical and storage spaces. The storey above houses the common rooms, which are characterized by the prominent round arch windows. In the larger parlor there is a soap stone stove, heating like it was done many years before. Above these two floors almost everything is new. The concrete staircase with its generous corridor gives acces the 14 guest rooms on both sides of the corridor. The rooms are inscribed into the wooden construction. The prefabricated wooden construction refers to the traditional construction, and was assambled within a very short time. This takes into account of the climatic conditions, especially as construction works on the mountain pass are all to be executed within in the summer season. The rooms are completely made in wood, a niche with the bed is articulated by two thick columns and a girder beam. From the outside, the transition between new and old is visible only by a subtle seam in the rough lime plaster. The windows of the gable façade give a more reliable indication of the changements. The restored double windows of the first two storeys differ from the slightly larger new windows with central sash bar. A larger opening with only one glass field forms the conclusion and refers to the space behind it, which extends to the gable.

Die Stiftung Pro St.Gotthard, welche seit 1972 alle Gebäude auf der Passhöhe besitzt, schrieb im Jahr 2005 einen Studienauftrag zum Umbau und zur Erweiterung des Alten Hospiz aus.  Es handelt sich beim Alten Hospiz um das älteste Gebäude zwischen den beiden Bergseen. Im  hinteren Teil des Gebäudes befindet sich eine Kapelle, welche der mailänder Erzbischof vor achthundert Jahren weihte. Als Unterkunft für Händler, Pilger und Arme wurde kurz darauf das erste Hospiz neben der Kapelle errichtet. Das Gebäude wurde wiederholt durch Lawinen, Kriege und Feuer beschädigt und wieder aufgebaut, der letze Umbau erfolgte vor rund hundert Jahren. In der einstigen Herbergen hatten bereits romantische Grössen wie Goethe, Wagner oder Mendelssohn residiert. Allerdings geriet das Hospiz dann in Vergessenheit und verkam, so dass zuletzt das Hotelpersonal darin untergebracht wurde. Angesichts der Geschichte des Hauses wünschte sich die Stiftung ein einfaches Gasthaus, welches den zeitgenösischen Komforterwartungen der Gäste Rechnung trägt. Der Studienauftrag wurden von den Basler Architekten Miller & Maranta gewonnen, welche sich intensiv damit damit auseinandersetzten wie mit einem historisch bedeutenden Haus umzugehen ist, welches in technischer und baulicher Hinsicht nicht mehr den heutigen Ansprüchen an einen Beherbergungsbetrieb genügen konnte. Die Architekten konzentrierten sich auf die Tradition des Hauses, mit dem Ziel daran weiter zu bauen. Das Flickwerk des Bestandes wurde neu interpretiert, die Schichten der Zeit wurde zu einer stimmungsvollen Einheit verschliffen. Der Eingriff in die marode Bausubstanz erfolgte mit der Absicht, die architektonische Wirkung zu klären und stärken. So wurde zwar die Giebelform des alten Hauses erhalten, jedoch um ein Geschoss erhöht. Das Innere des Gebäudes musste aufgrund des schlechten Zustandes mehrheitlich entkernt, und eine neue Holzstruktur wurde in die Hülle gesetzt. Das trutzige Gebäude wird von einer grossen und schweren Dachhaube gedeckt, welche mit zahlreichen Gauben gespickt ist. Die Kapelle, welche in den 1980er Jahren renoviert worden war, blieb im Inneren unverändert. Die ersten beiden Geschosse wurden im Grundriss neu eingeteilt. Im Erdgeschoss befinden sich nebst Technik und Lager auch der knappe Eingangsraum. Im Geschoss darüber befinden sich die Gemeinschaftsräume, welche sich durch die markanten Rundbogenfenster auszeichnen. In der grösseren Stube befindet sich ein Specksteinofen, mit welchem geheizt wird wie seit vielen Jahren. Über diesen beiden Geschossen ist beinahe alles neu. Das betonierte Treppenhaus mit grosszügigem Korridor erschliesst die 14 beidseitig angeordneten Zimmer. Die Zimmer sind als Holzkonstruktion in die massiven Umfassungswände hineingestellt. Die vorgefertigte Holzständerkonstruktion bezieht sich auf die traditionelle Bauweise, und kann sehr rasch aufgerichtet werden. Dies trägt den klimatischen Bedingungen Rechnung, zumal auf der Passhöhe nur in der Sommerhälfte gebaut werden kann. Die Zimmer sind komplett in Holz aufgebaut, und zwei dicke Stützen mit einem tiefen Unterzug artikulieren eine Nische, in welcher das Bett angeordnet ist. Von aussen lässt sich der Übergang zwischen Neu und Alt im groben Kalkputz nur erahnen. Die Fenster der Giebelfassade geben einen verlässlicheren Hinweis auf die Veränderung. Die restaurierten Kastenfenster der ersten beiden Geschosse unterscheiden sich zudem von den leicht grösseren neuen Fenster mit Mittelsprosse. Eine grössere Öffnung mit nur einem Glasfeld bildet den Abschluss und verweist auf den dahinterliegenden Raum, welcher sich bis unter den First erstreckt.