Meili Peter - Switzerland
Centre For Global Dialoge
Gheistrasse 39, Rüschlikon
1995 - 2000


The Centre for Global Dialogue Rüschlikon on the grounds of the former Villa Bodmer contains the enormous program of a training site, a platform for dialogue for one of the largest reinsurance companies in the world. As protected “monuments,” the old villa and the park challenged our design in an entirely unusual way. A restoration based purely on historical preservation should have given the villa, a neo-baroque building of mediocre quality from 1928, a new shine—but simply revealed its somewhat stuffy conservatism and nothing more. For that reason, we asked the artist Günther Förg, to lend it a new aesthetic «twist» through an artistic intervention.

Things were entirely different with the park. In order to avoid robbing the villa’s gravity as a focal ordering point, we shifted the larger seminar building as far away from it as possible. That thereby consolidated the emptiness of the French park as the most important space in the complex; our intention was for all of the bodies, regardless of their enormous size differences, to stand around this green center like houses in a city. On the furthermost diagonals, the new restaurant and the glassed-in hall face one another in an asymmetrical elongation, whereas the villa controls the restrained central axis of the baroque complex.

Even more so than the park, insight into the world of corporate dialogue and communication training inspired us to redevelop entire parts of the program and in that, give informal conversation, unimpeded debate, an almost unexpected significance. Rüschlikon is, in principle, an agora, a site that brings together reflection, dialogue, and movement. The largest and most extensive spaces are therefore hallways and lobbies.

Other architects’ and artists’ interpretations of the calm, stringent spaces present an important contribution to this atmosphere. With the independence of their contributions, Hermann Czech, Adolf Krischanitz, and Gilbert Bretterbauer lend the building a complexity—and the spaces, in part, surprising oscillations—that has nothing in common with the interior design, which is often broken out from structure and shell.
(Text: Meili Peter Architekten)


Das Swiss Re Centre for Global Dialogue auf dem Areal der ehemaligen Villa Bodmer umfasst das enorme Programm eines Ausbildungsorts, einer Dialogplattform für eine der grössten Rückversicherungsgesellschaften der Welt. Die alte Villa und der Park forderten als «Denkmäler» unseren Entwurf auf ganz ungewöhnliche Weise heraus. Die Villa selbst, ein neobarocker Bau mässiger Qualität von 1928, hätte durch eine reine denkmalpflegerische Restaurierung neben dem neuen Glanz bloss ihre etwas muffige Biederkeit offenbart, mehr nicht. Deshalb baten wir den Künstler Günther Förg, ihr durch einen künstlerischen Eingriff einen neuen ästhetischen «Drehsinn» zu verleihen.

Ganz anders verhält es sich mit dem Park. Um der Villa ihr Gewicht als ordnender Schwerpunkt nicht zu rauben, schoben wir das viel grössere Seminargebäude so weit als möglich von ihr weg. Damit wird die Leere des französischen Parks zum bedeutendsten Raum der Anlage ausgebaut, denn wir wollten, dass alle Körper, unabhängig von ihren enormen Grössenunterschieden, an diesem grünen Zentrum stehen wie Häuser in einer Stadt. In der weitesten Diagonale finden sich das neue Restaurant und der gläserne Saal in einer asymmetrischen Dehnung gegenüber, während die Villa die verhaltene Symmetrieachse der barocken Anlage kontrolliert.

Mehr noch als der Park haben aber die Einblicke in die Welt des Corporate Dialogue und der kommunikativen Ausbildung dazu angeregt, ganze Teile des Programms neu zu entwickeln und darin dem informellen Gespräch, der unbehinderten Debatte eine fast unerwartete Bedeutung zu geben. Rüschlikon ist im Grunde eine Agora, ein Ort, der Reflexion, Dialog und Bewegung miteinander verbindet. Die grössten und weitläufigsten Räume sind deshalb Gänge und Wandelhallen.

Einen bedeutenden Beitrag zu dieser Atmosphäre stellt auch die Interpretation der ruhigen, strengen Räume durch andere Architekten und Künstler dar. Hermann Czech, Adolf Krischanitz und Gilbert Bretterbauer verleihen dem Bauwerk mit der Unabhängigkeit ihrer Beiträge zur Einrichtung eine Vielschichtigkeit – und den Räumen zum Teil überraschende Schwingungen–, die nichts gemein hat mit dem Interior Design, das oft aus Struktur und Hülle herausgebrochen wird.
(Text: Meili Peter Architekten)