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Gigon Guyer - Switzerland Museum Liner Unterrainstrasse 5, Appenzell 1996 - 1998 |
In-situ concrete and aerated concrete blocks form the supporting structure of the building. To the outside the solidity of the construction is shown by the vestibule made of exposed concrete. The solid construction combined with the north orientation of the roof windows results in balanced climate for the exhibition rooms with minimal technical air-conditioning. The museum is dedicated to the work of the two painters Carl August Liner and Carl Walter Liner, both originating from Appenzell, and was designed as a monographic museum. Nevertheless, the architects decided not to focus the exhibition rooms on specific works of art. On the contrary, great value was placed on the fact that the works of both artists are coming into effect, and that temporary exhibitions of contemporary art can be shown as well. Consequently, Gigon Guyer designed general and non-specific spaces characterized by their silence and simplicity. The individual works of art are not dramatized or exaggerated. The rooms have white walls and gray floors made of cast concrete. They are of a restrained design with daylight from above through a fenestrated gable roof. The layout shows rather small rooms, which allow a concentrated environment for the individual paintings. The exhibition area is divided into a total of ten rooms of 30-50 square meters each. The asymmetrical arrangement of the central wall in combination with the successive shortening of the depth of space, developing from the south to the north, results in a multitude of different room sizes. The wall openings are either offset or arranged directly one behind the other, which results in straight or meandering way. This measure makes it possible to effectively slow down the step of the visitors. The two side windows are not conceived for light exposure, but rather for the orientation within the building and the view into the surroundings. At the northern end of the building, in the middle of the museum tour, there is also a small reading room and a room for slide and video presentations. The large entrance hall with reception and sales counter is not only the architectural prelude to the museum visit, but also serves for meetings, speeches and lectures. Das Museum Liner, entworfen von den Architekten Gigon Guyer, zeigt eine gezackte Silhouette, welche aus den unterschiedlich hohen und breiten Giebeln resultiert. Diese Form erinnert vage an die zusammengebauten Satteldächer der Ortschaften dieser Region, lässt aber auch an die regelmässigeren Sheddächer von Gewerbe- und Landwirtschaftsbauten denken. Fassade und Dach werden einheitlich metallischen Schindeln verkleidet. Da es sich bei der gezackten Form um das Belichtungssystem der Ausstellungsräume handelt, hat das Material starken Einfluss auf die Lichtqualität. Um eine neutrale Lichtfarbe und ein diffus reflektieres Licht zu erreichen, wurden die Schindeln aus sandgestrahltem Chromstahlbech gefertigt. Die matt grau schimmernde Farbe wie auch die schuppenartige Textur der Fassade beziehen sich auf die traditionelle Appenzeller Bauweise, mit den silbern ergrauten Schindelfassaden und -dächer. Durch die einheitliche Materialisierung von Fassaden und Dach wird die Körperlichkeit des Gebäudes betont. Das Gebäude erscheint selbst als ein kleines Gebirge oder eine animalische Struktur, und tritt in einen Dialog mit dem Alpstein Gebirge im Hintergrund. Ortbeton und Porenbetonsteine bilden die Tragkonstruktion des Gebäudes. Nach Aussen wird die Massivität der Konstruktion durch das herausgestülpte Vestibül aus Sichtbeton veranschaulicht. Die gewählte Massivbauweise in Kombination mit der Nordorientierung der Dachfenster hat ausgegliche Klimawerte in den Ausstellungsräumen bei minimaler technischer Klimatisierung zur Folge. Das Museum ist dem Werk der beiden Appenzeller Maler Carl August Liner und Carl Walter Liner gewidmet, und wurde als monographisches Museum entworfen. Dennoch entschieden sich die Architekten, die Ausstellungsräume nicht speziell auf bestimmte Kunstwerke auszurichten. Vielmehr wurde grossen Wert drauf gelegt, dass die Werke beider Künstler zur Wirkung kommen, und dass auch Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt werden können. Folglich entwarfen Gigon Guyer allgemeine und nicht spezifische Räume, welche sich durch ihre Stille und Schlichtheit auszeichnen. Die einzelnen Kunstwerke werden nicht dramtisiert oder überhöht. Von zurückhaltender Gestaltung, weisen die Räume weisse Wände und graue Fussböden aus gegossenem Beton auf, wobei sie jeweils von oben über ein befenstertes Giebeldach Tageslicht erhalten. Der Grundriss zeigt verhältnismässig kleine Räume, welche ein konzentriertes Umfeld für die einzelnen Bilder ermöglichen. Die Ausstellungsfläche verteilt sich auf insgesamt zehn Räume von jeweils 30-50 Quadratmetern Grösse. Die asymmetrische Anordnung der Mittelwand in Kombination mit der sukzessiven Verkürzung der Raumtiefen von Süden nach Norden haben eine Vielzahl unterschiedliche Raumgrössen zur Folge. Die Türöffnungen sind entweder versetzt oder direkt hintereinander angeordnet, wodurch eine gradlinige oder mäandrierende Wegführung resultiert. Diese Massnahme erlaubt es effektiv den Schritt der Besucher zu verlangsamen. Die beiden Seitenfenster dienen weniger der Belichtung als vielmehr der Orientierung im Gebäude und dem Ausblick in die Umgebung. Am nördlichen Ende des Gebäudes, also in der Mitte des Museumsrundgangs, befinden sich zudem ein kleiner Leseraum und ein Raum für Dia- und Videovorführungen. Die grosse Eingangshalle mit Empfangs- und Verkaufstresen bildet nicht nur den architektonischen Auftakt zum Museumsbesuch sondern dient auch für Versammlungen, Ansprachen und Vorträge. |