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Sennaria
Via Lucmagn 33, Disentis
2011
Am
Ostermontag, 17. April 2006, stand der Klosterhof in Disentis in
Flammen. Nach dem verheerenden Brand blieb von den Betriebsgebäuden nur
Schutt und Asche übrig. Das Kloster Disentis, dessen Anfänge bis ins
Jahr 720 zurückgehen, entschied sich nach vielen Diskussionen und
Überlegungen für einen Wiederaufbau. In der langen und wechselvollen
Geschichte des Klosters spielte die Landwirtschaft stets eine
bedeutende Rolle. Der Verlust des Klosterhofes wäre für die Bauern der
Region ein herber Verlust gewesen, und hätte für einige
existenzbedrohende Auswirkungen zur Folge gehabt. Mit dem Wiederaufbau
entschieden sich die Benediktiner für die Fortsetzung ihrer
traditionellen Vermittlerrolle zwischen Landwirtschaft und Bildung. Die
neue Anlage, als Pilotprojekt des Bundes zur regionalen Entwicklung im
Agrarbereich realisiert, wurde ganz bewusst als Begegnungs- und
Bildungsstätte konzipiert. Hier sollen sich Landwirte ebenso wie Laien
über die Vieh- und Landwirtschaft informieren können.
Der renommierte Bündner Architekt Gion A. Caminada, welcher einige Jahre zuvor den Neubau des Mädcheninternats entworfen und geplant hatte, wurde mit der Aufgabe für den Wiederaufbau betraut. Nach einer Planungszeit von rund eineinhalb Jahren wurde im März 2008 der Baubeschluss gefällt. In seiner gewohnten Art gestaltete Caminada nicht nur das Gebäude, sondern agierte als Moderator und Impulsgeber für eine erfolgreiche Investition. Der komplett aus regionalem Holz erstellte Klosterstall Salaplauna steht aus der Distanz im Dialog mit dem grossen Klosterbau. Die neue Anlage besteht aus dem L-förmigen Stallgebäude und einer freistehenden Remise. Das Ensemble befindet sich zwischen der Lukmanierstrasse und einem steil abfallenden Hang, und ist dabei etwas von der Strasse zurückversetzt. Das Gebäude ist funktional konzipiert und dient zudem der Anschauung. Ein hölzerner Steg erlaubt es den Besuchern, einen Eindruck vom Stalleben zu bekommen ohne das Vieh zu stören. Als Freilaufstall für behorntes Vieh geplant, mussten die Räume grosszügig dimensioniert werden, damit sich die Tiere verletzungsfrei bewegen können. Quer zum langen Stallgebäude steht das Begegnungszentrum, mit einem Saal für bis zu hundert Personen und Büroräumen. Hier werden verschiedene landwirtschaftliche Produkte vermarktet.
In unmittelbarer Nähe zum Klosterstall Salaplauna wurde zudem die "Sennaria" gebaut, welche im Sommer 2011 eröffnet wurde. Das Äussere des Gebäudes ist komplett in Sichtbeton gehalten, so dass es sich klar vom Stall absetzt. Durch das begrünte Schrägdach und die Anordnung im Gelände erhält das Gebäude kaum Präsenz zur Strasse. Auf der Talseite wird das Gebäude durch grosse Silos abgeschlossen. Durch das grosse Vordach werden die glänzenden, metallenen Zylinder in das Gebäudevolumen eingebunden. Der Zugangsbereich zum Gebäude ist terrassenartig abgetreppt. Die Absturzsicherung wird durch etwas rustikal wirkende Holzzäune gebildet. Den Raum für die "Sennaria" stellt das Kloster zur Verfügung, betrieben wir es aber von der Käserei Sennaria Surselva SA. Der Betrieb ist bewusst nicht als Schaukäserei konzipiert, für die Besucher sind lediglich ausgewählte Schlüsselelemente wie der Kupferkessel und Teile des Käselagers zu besichtigen.
On Easter Monday, 17 April 2006, the monastery farm in Disentis was in flames. After the devastating fire, only rubble and ashes remained of the farm buildings. The monastery Disentis, whose beginnings go back to the year 720, decided after many discussions and considerations for a reconstruction. Agriculture has always played a significant role in the long and changeful history of the monastery. The loss of the monastery farm would have been a bitter loss to the peasants of the region, and would have had existence-threatening effects for some of them. With the reconstruction, the Benedictines decided to continue their traditional mediating role between agriculture and education. The new facility, realized as a pilot project of the federal government for regional development in the agricultural sector, was deliberately designed as a meeting and education center. Here farmers as well as lay people should be informed about the livestock farming and agriculture.
The renowned Grisons architect Gion A. Caminada, who had designed and planned the construction of the girls' boarding school a few years earlier, was entrusted with the task of the reconstruction. After a planning period of about one and a half years, the building decision was made in March 2008. In his usual way, Caminada not only designed the building, but also acted as a mediator and initiator for a successful investment. The monastery farm Salaplauna, built entirely from local wood, stands in distance from the large monastery building, and enters into dialogue with it. The new facility consists of the L-shaped volume of the stable and a free-standing depot building. The ensemble is located between the Lukmanierstrasse and a steep slope, and is somewhat set back from the road. The building is functionally designed and also serves the purpose of observation. A wooden walkway allows visitors to get an impression of the stable-life without disturbing the cattle. Planned as a barn for horned cattle, the spaces had to be generously dimensioned so that the animals could move without injury. Across from the long stable building is the meeting center, with a hall for up to one hundred people and office spaces. Here various agricultural products from the region are marketed.
In the immediate vicinity of the monastery farm Salaplauna the "Sennaria" was built. As well designed by Gion A. Caminada, the "Sennaria" was opened in the summer of 2011. The exterior of the building is in exposed concrete, clearly contrasting with the wooden stable. Due to the volumetric articulation within the topography and due to the green pitched roof the building receives little presence in relation to the street. Towards the valley side the building features four big silos. By the way of a large canopy the shiny metal cylinders are integrated into the building volume. The access area to the building is terraced. The fall protection is formed by something rustic wooden fences. The room for the "Sennaria" is provided by the monastery, but it is operated by the cheese dairy Sennaria Surselva SA. The "Sennaria" is deliberately not designed as a show dairy, and visitors can only visit selected key elements such as the copper kettle and parts of the cheese store.
Der renommierte Bündner Architekt Gion A. Caminada, welcher einige Jahre zuvor den Neubau des Mädcheninternats entworfen und geplant hatte, wurde mit der Aufgabe für den Wiederaufbau betraut. Nach einer Planungszeit von rund eineinhalb Jahren wurde im März 2008 der Baubeschluss gefällt. In seiner gewohnten Art gestaltete Caminada nicht nur das Gebäude, sondern agierte als Moderator und Impulsgeber für eine erfolgreiche Investition. Der komplett aus regionalem Holz erstellte Klosterstall Salaplauna steht aus der Distanz im Dialog mit dem grossen Klosterbau. Die neue Anlage besteht aus dem L-förmigen Stallgebäude und einer freistehenden Remise. Das Ensemble befindet sich zwischen der Lukmanierstrasse und einem steil abfallenden Hang, und ist dabei etwas von der Strasse zurückversetzt. Das Gebäude ist funktional konzipiert und dient zudem der Anschauung. Ein hölzerner Steg erlaubt es den Besuchern, einen Eindruck vom Stalleben zu bekommen ohne das Vieh zu stören. Als Freilaufstall für behorntes Vieh geplant, mussten die Räume grosszügig dimensioniert werden, damit sich die Tiere verletzungsfrei bewegen können. Quer zum langen Stallgebäude steht das Begegnungszentrum, mit einem Saal für bis zu hundert Personen und Büroräumen. Hier werden verschiedene landwirtschaftliche Produkte vermarktet.
In unmittelbarer Nähe zum Klosterstall Salaplauna wurde zudem die "Sennaria" gebaut, welche im Sommer 2011 eröffnet wurde. Das Äussere des Gebäudes ist komplett in Sichtbeton gehalten, so dass es sich klar vom Stall absetzt. Durch das begrünte Schrägdach und die Anordnung im Gelände erhält das Gebäude kaum Präsenz zur Strasse. Auf der Talseite wird das Gebäude durch grosse Silos abgeschlossen. Durch das grosse Vordach werden die glänzenden, metallenen Zylinder in das Gebäudevolumen eingebunden. Der Zugangsbereich zum Gebäude ist terrassenartig abgetreppt. Die Absturzsicherung wird durch etwas rustikal wirkende Holzzäune gebildet. Den Raum für die "Sennaria" stellt das Kloster zur Verfügung, betrieben wir es aber von der Käserei Sennaria Surselva SA. Der Betrieb ist bewusst nicht als Schaukäserei konzipiert, für die Besucher sind lediglich ausgewählte Schlüsselelemente wie der Kupferkessel und Teile des Käselagers zu besichtigen.
On Easter Monday, 17 April 2006, the monastery farm in Disentis was in flames. After the devastating fire, only rubble and ashes remained of the farm buildings. The monastery Disentis, whose beginnings go back to the year 720, decided after many discussions and considerations for a reconstruction. Agriculture has always played a significant role in the long and changeful history of the monastery. The loss of the monastery farm would have been a bitter loss to the peasants of the region, and would have had existence-threatening effects for some of them. With the reconstruction, the Benedictines decided to continue their traditional mediating role between agriculture and education. The new facility, realized as a pilot project of the federal government for regional development in the agricultural sector, was deliberately designed as a meeting and education center. Here farmers as well as lay people should be informed about the livestock farming and agriculture.
The renowned Grisons architect Gion A. Caminada, who had designed and planned the construction of the girls' boarding school a few years earlier, was entrusted with the task of the reconstruction. After a planning period of about one and a half years, the building decision was made in March 2008. In his usual way, Caminada not only designed the building, but also acted as a mediator and initiator for a successful investment. The monastery farm Salaplauna, built entirely from local wood, stands in distance from the large monastery building, and enters into dialogue with it. The new facility consists of the L-shaped volume of the stable and a free-standing depot building. The ensemble is located between the Lukmanierstrasse and a steep slope, and is somewhat set back from the road. The building is functionally designed and also serves the purpose of observation. A wooden walkway allows visitors to get an impression of the stable-life without disturbing the cattle. Planned as a barn for horned cattle, the spaces had to be generously dimensioned so that the animals could move without injury. Across from the long stable building is the meeting center, with a hall for up to one hundred people and office spaces. Here various agricultural products from the region are marketed.
In the immediate vicinity of the monastery farm Salaplauna the "Sennaria" was built. As well designed by Gion A. Caminada, the "Sennaria" was opened in the summer of 2011. The exterior of the building is in exposed concrete, clearly contrasting with the wooden stable. Due to the volumetric articulation within the topography and due to the green pitched roof the building receives little presence in relation to the street. Towards the valley side the building features four big silos. By the way of a large canopy the shiny metal cylinders are integrated into the building volume. The access area to the building is terraced. The fall protection is formed by something rustic wooden fences. The room for the "Sennaria" is provided by the monastery, but it is operated by the cheese dairy Sennaria Surselva SA. The "Sennaria" is deliberately not designed as a show dairy, and visitors can only visit selected key elements such as the copper kettle and parts of the cheese store.