Gion A. Caminada - Switzerland
Apartment Building Alig
Furnagl 29K, Vrin
2003



Like most houses designed by Gion A. Caminada, the apartment building Alig is realized as a block construction. This block construction with walls of stacked solid wooden beams is particularly common in the Alpine region and has a long tradition there. Nevertheless, block construction has been used less and less frequently in recent years. The construction is considered uneconomical due to the high wood consumption. Size limitations due to inherent dimensions and severe deformations due to shrinkage are generally considered to be disadvantages of this construction method. Gion A. Caminada has proven with his buildings that the restrictions are not decisive for residential buildings, and that economically viable buildings can be realized. It has proven to be a great advantage that the local resources can be used for these buildings. Through his patient examination of this construction method, he succeeded in further developing the characteristic construction method with the strict logic through various innovations.
Together with a secondary building, the actual apartment building Alig forms an ensemble near the center of Vrin. The smaller building contains subordinate uses such as garage, storage room and others. This smaller structure was built as a conventional timber construction, while the large residential building was constructed as a massive timber block construction. Access to the buildings is via a narrow street. This road is located in the higher area of the sloping terrain. From here, the house appears only as a broad, two-storey building with a large gable roof. On the valley side, however, the building turns out to be a four-storey volume, and represents one of the larger residential buildings in Vrin. This main façade is divided into three sections, with the central zone being asymmetrical. The facade is animated by the irregular arrangement of windows and loggias.


Wie die meisten Wohnhäuser von Gion A. Caminada ist auch das Mehrfamilienhaus Alig als Strickbau konstruiert. Diese Blockbauweise mit Wänden aus aufeinander geschichteten massiven Holzbalken ist insbesondere im Alpenraum verbreitet und hat dort eine lange Tradition. Dennoch wurde die Strickbauweise in den vergangenen Jahren immer seltener angewendet. Die Bauweise gilt als unwirtschaftlich aufgrund des hohen Holzverbrauchs. Grössenbeschränkungen aufgrund der naturgegebenen Dimensionen und die starken Verformungen durch das Schwinden werden im Allgemeinen als Nachteile dieser Konstruktion betrachtet. Gion A. Caminada hat mit seinen Bauten nachgewiesen, dass die Einschränkungen für Wohnbauten nicht massgebend sind, und dass sich ökonomisch vertretbare Bauten realisieren lassen. Als grosser Vorteil hat sich dabei erwiesen, dass für diese Bauten die örtlichen Resourcen genutzt werden können. Durch seiner geduldige Auseinandersetzung mit dieser Bauweise ist es ihm gelungen, die charakteristische Bauweise mit der strengen Logik durch verschiedene Neuerungen weiter zu entwickeln.
Zusammen mit einem Nebenbau bildet das eigentliche Mehrfamilienhaus Alig ein Ensemble nahe dem Ortskern von Vrin. Dabei enthält das kleinere Gebäude untergeordnete Nutzungen wie Garage, Abstellraum und anderes. Dieser kleinere Baukörper wurde als konventioneller Holzbau errichtet, das grosse Wohnhaus hingegen wurde als Strickbau konstruiert. Der Zugang zuden Gebäuden erfolgt über eine schmale Strasse. Diese befindet sich im höher gelegenen Bereich des abfallenden Geländes. Von hier erscheint das Wohnhaus lediglich als breiter, zweigeschossiger Baukörper mit einem grossen Giebeldach. Zur Talseite hingegen entpuppt sich das Gebäude als viergeschossiges Volumen, und stellt eines der grösseren Gebäude in Vrin dar. Diese Hauptfassade ist in drei Bereiche gegliedert, wobei die Mittelzone asymmetrisch angelegt ist. Die Fassade wird durch die unregelmässige Anordnung von Fenstern und Loggien belebt.