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Fernando
Távora
- Portugal Renovation of the old Town Hall "Casa dos 24" Terreiro da Sé, Porto 1995 - 1998 |
The
"Casa
dos Vinte e Quatro" is located at the side of the Cathedral
of
Porto, in one of the oldest parts of the city. The building
designed by Fernando
Távora focuses on the reconstruction of the former
town hall.
It is located in steeply sloping terrain, so that when
viewed from below it
appears as a striking, tower-like volume. Seen from the
plateau of the
cathedral, the "Casa dos Vinte e Quatro" appears as a small,
almost
inconspicuous building. The interior is enclosed on three
sides by thick
stone walls. The fourth side is generously glazed, creating
an intense
relationship between public space and the city. The two side
walls
slightly protrude over the front and back. By their
massiveness and unity
they emphasize the dominant direction and strengthen the
monumental
appearance. The use of granite as a façade material refers
to the
tradition of the material and ensures a harmonious
integration into the
cityscape. The constructive and creative use of granite is
to be
understood as a contemporary interpretation of Porto's
typical building
material. The aforementioned large-area glazing eliminates
any doubt
about the timeliness of the building. Inside, a steel
structure carries
the wooden floors. Particularly noteworthy is the golden
shining
coffered ceiling.
The new building is located on the ruins of an old public building. The first building built on this property dates back to the 15th century. It was a two-storey construction with thick walls of granite. The building with a height of about 22 meters had a battlement with crenellation as a conclusion. On the top floor were located the town hall, where ordinary meetings took place, and an archive. The lower floor was used as a room for court hearings. In addition, there was a storeroom on the ground floor, at the level of Rua de S. Sebastião. Due to inadequate security conditions, the city council was forced to leave the building and find another location for its meetings. Due to the risk of collapse, the building only served as the "Town Hall" until the end of the 18th century. The city council used various rented rooms, until it was able to move into its own town hall in the early 19th century. In 1875, the old town hall was damaged by fire and never rebuilt. The remains of the historic building can be seen in the lower part of today's Casa dos Vinte e Quatro, a coat of arms of the city and the O Porto statue, both from the 19th century, are also part of this building. The architectural intervention of Fernando Távora has a double meaning. On the one hand, the building was able to recover a preexistence, and on the other hand, the continuity of the city could be demonstrated. The building is to be understood as a place of collective memory of the city. It is a monument to the city. Some fragments of the city's history are incorporated into the "Casa dos Vinte e Quatro" and gain a new meaning. The "Casa dos Vinte e Quatro" is one of the most important designs in the late work of Fernando Távora, and was one of his most difficult projects. At the time of construction, the "Casa dos Vinte e Quatro" has provoked numerous, heated controversies. The quality of the project, but also the professional and artistic abilities of Fernando Távora made it possible to overcome the voices of a radical conservatism. Die "Casa dos Vinte e Quatro" befindet sich seitlich der Kathedrale von Porto, in einem der ältesten Stadtteile. Das von Fernando Távora entworfene Gebäude thematisiert in erster Linie den Wiederaufbau des früheren Rathauses. Es liegt in steil abfallenderm Gelände, so dass es von unten betrachtet als auffallendes, turmartiges Volumen in Erscheinung tritt. Vom Plateau der Kathedrale her gesehen erscheint die "Casa dos Vinte e Quatro" als kleiner, beinahe unscheinbarer Baukörper. Der Innenraum wird auf drei Seiten von dicken Wänden umfasst. Die vierte Seite ist grosszügig verglast, wodurch eine intensive Beziehung zwischen dem öffentlichen Raum und der Stadt hergestellt wird. Die beiden Seitenwände überragen die Front und Rückseite geringfügig. Durch ihre Massivität und Geschlossenheit betonen sie die dominante Richtung und verstärken die monumentale Erscheinung. Die Verwendung von Granit als Fassadenmaterial verweist auf die Tradition des Materials und sorgt für eine harmonische Integration in das Stadtbild. Der konstruktive und gestalterische Einsatz des Granits ist als zeitgenössische Interpretation des für Porto typischen Baumaterials zu verstehen. Die erwähnte grossflächige Verglasung beseitigt jegliche Zweifel bezüglich der Aktualität des Gebäudes. Im Inneren trägt eine Stahlkonstruktion die hölzernen Böden. Bemerkenswert ist insbesondere die golden glänzende Kassettendecke. Das neue Gebäude befindet sich auf den Ruinen eines alten öffentlichen Gebäudes. Das erste Gebäude welches auf diesem Grundstück errichtet worden war geht zurück bis in das 15. Jahrhundert. Es handelte sich dabei um eine zweigeschossige Konstruktion mit dicken Wänden aus Granit. Das Gebäude mit einer Höhe von rund 22 Metern hatte einen Wehrgang mit Mauerzinnen als Abschluss. Im obersten Stockwerk hatten sich der Rathaussaal, wo die gewöhnlichen Sitzungen stattfanden, und ein Archiv befunden. Das untere Geschoss wurde als Raum für Gerichtsverhandlungen genutzt. Zudem gab es im Erdgeschoss, auf der Ebene der Rua de S. Sebastião ein Lager. Augrund unzureichender Sicherheitsbedingungen war der Stadtat gezwungen, das Gebäude zu verlassen und sich einen anderen Ort für seine Sitzungen zu suchen. Aufgrund des Einsturzrisikos diente das Gebäude nur bis Ende des 18. Jahrhunderst als "Rathaus". Der Stadtrat nutze verschiedene gemietete Räume, bis er Anfang des 19. Jahrhunderts wieder in ein eigenes Rathaus einziehen konnte. Im Jahr 1875 war das alte Rathaus durch einen Brand beschädigt und nie wieder aufgebaut worden. Die Überreste des historischen Gebäudes sind im unteren Bereich der heutigen Casa dos Vinte e Quatro" zu erkennen. Ein Wappen der Stadt und die Statue "O Porto", beide aus dem 19. Jahrhundert, sind ebenfalls Teil dieses Gebäudes. Der architektonische Eingriff von Fernando Távora erhält eine doppelte Bedeutung. Einerseits konnte mit dem Bau des Gebäudes eine Präexistens wiedererlangt werden, und andererseits konnte die Kontinuität der Stadt demonstriert werden. Das Gebäude ist als Ort des kollektiven Gedächtnisses der Stadt zu verstehen. Es handelt sich um ein Denkmal für die Stadt. Einige Fragmente der Stadtgeschichte werden in der "Casa dos Vinte e Quatro" eingebaut und erlangen eine neue Bedeutung. Die "Casa dos Vinte e Quatro" gehört zu den bedeutendsten Entwürfen im Spätwerk von Fernando Távora, und war eines seiner schwierigsten Projekten. Zum Zeitpunkt des Baus hat die "Casa dos Vinte e Quatro" zahlreiche, heftige Kontroversen ausgelöst. Die Qualität des Projekts, aber auch die fachlichen und künstlerischen Fähigkeiten von Fernando Távora ermöglichten es die Stimmen eines radikalen Konservatismus zu überwinden. |