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Fernando Távora - Portugal Pousada Santa Marinha da Costa Largo Domingos Leite de Castro, Guimarães 1975 - 1984 |
The
history of the Convent of Santa Marinha in Guimarães began in the 9th
century with the construction of a small basilica on the slopes of
Monte Penha, which was considered a sacred place from time immemorial.
In the 10th century, a Galician countess had a monastery built, which
was later enlarged by a Portuguese queen. The Duke of Bragança
established a Theological University in the Convento de Santa Marinha
in the 16th century. The monastery continued to grow until it reached
its peak in the 18th century. With the Liberal Revolution of 1834,
religious life in Portugal came to a standstill. As a result, the
building was converted into a private residence. Discontinued to decay,
the Convento de Santa Marinha was bought by the state to rebuild it
into a so-called "Pousada". The renovation was entrusted to renowned
architect Fernando Távora. He followed in this task the principle to
renew and supplement. In the certainty that a building ensemble that
had developed over a period of eleven centuries can be used for more
centuries, the already long life of the old building complex should be
extended anyway. In this sense, the most important rooms have been
preserved and renovated. Additional spaces have been created for new
programmatic needs. The meaningful, historical rooms were supplemented
by complementary spaces referring to the new function. The historic
monastery building is preceded by two new angular buildings on the valley
side. Between the historic monastery and the first corner of the
building there is a green courtyard and a paved square. Under the paved
square there are some ancillary uses of the hotel. This first angular
building, which contains additional hotel rooms, is generously glazed
down to the valley. The red-brown painted lattice windows form an
independent element of the overall composition.
In his additions, the architect Fernando Tâvora sought a dialogue between old and new, between monastery and hostel, between austerity and comfort or between function and beauty. Fernando Tavora placed great emphasis on cultivating continuity and avoiding contrasting differences. Nevertheless, the supplementary components are clearly contemporary interventions. The size and spatial characteristics of the existing building have been retained. Thus, the never-returning past was preserved, so that its meaning was not impaired. The dialogue between the buildings corresponds to a complementary principle, so that a new, synthetic wholeness emerged. The knowledge about the development and the values of the historical building, ie the archaeological findings and the history, was included in the creative process of transformation. Die Geschichte des Convento de Santa Marinha in Guimarães begann im 9. Jahrhundert mit dem Bau einer kleinen Basilika am Hang des Monte Penha, der seit Urzeiten als heiliger Ort galt. Im 10. Jahrhundert liess eine galizische Gräfin ein Kloster erbauen, das später von einer portugiesischen Königin vergrössert wurde. Durch den Herzog von Bragança wurde im 16. Jahrhundert eine Theologische Universität im Convento de Santa Marinha angesiedelt. Das Kloster wuchs weiter, bis es im 18. Jahrhundert seinen glanzvollen Höhepunkt erreichte. Mit der Liberalen Revolution von 1834 kam das religiöse Leben in Portugal zum Stillstand. In der Folge wurde das Gebäude in eine private Residenz umgewandelt. Dem fortschreitenden Zerfall preisgegeben wurde der Convento de Santa Marinha vom Staat gekauft, um ihn in eine sogenannte "Pousada" umzubauen. Mit dem Umbau wurde der renommierte Architekt Fernando Távora betraut. Er folgte bei dieser Aufgabe dem Prinzip zu erneuern und zu ergänzen. In der Gewissheit, dass ein Gebäude-Ensemble, welches sich über einen Zeitraum von elf Jahrhunderten entwickelt hatte für weitere Jahrhunderte genutzt werden kann,sollte die ohnehin bereits lange Lebensdauer des alten Gebäudekomplexes erstreckt werden. In diesem Sinne wurden die wichtigsten Räume erhalten und renoviert. Für neue programmatische Bedürfnisse wurden ergänzende Räume geschaffen. Die bedeutungsvollen, historischen Räume wurden dabei um komplementäre Räume, welche sich auf die neue Funktion beziehen, ergänzt. Dem historischen Klostergebäude wurden talseitig zwei winkelfrmige Baukörper vorgelagert. Zwischen dem historischen Kloster und dem ersten Gebäudewinkel befindet sich ein begrünter Hof und ein gepflästerter Platz. Unter dem gepflästerten Platz befinden sich einige Nebennutzungen der Herberge. Dieser erste winkelförmige Baukörper, welcher zusätzliche Hotelzimmer enthält, ist talwärts grosszügig verglast. Die rotbraun gestrichenen Sprossenfenster bilden ein eigenständiges Element der Gesamtkomposition. Bei seinen Ergänzungen suchte der Architekt Fernando Tâvora nach einem Dialog zwischen Alt und Neu, zwischen Kloster und Herberge, zwischen Strenge und Komfort oder zwischen Funktion und Schönheit. Fernando Tavora legte grossen Wert darauf die Kontinuität zu kultivieren, und kontrastierende Unterschiede zu vermeiden. Dennoch handelt es sich bei den ergänzenden Bauteilen um eindeutig zeitgenössischen Eingriffe. Die Grössenordnung und die räumlichen Eigenschaften des bestehenden Gebäudes wurden beibehalten. Dadurch wurde die niemals wiederkehrende Vergangenheit bewahrt, so dass ihre Bedeutung nicht beeinträchtigt wurde. Der Dialog zwischen den Bauten entspricht einem komplementären Prinzip, so dass eine neue, synthetische Ganzheit entstand. Dabei wurde das Wissen über die Entwicklung und die Werte des historischen Bauwerks, das heisst die Archäologischen Erkenntnisse und die Geschichte, in den kreativen Prozess der Transformation mit einbezogen. |