Adalberto Libera - Italy
Olympic Village
Viale Diciassettesima Olimpiade, Rome
1957 - 1960


The design for the 1960 Olympic Village had been overseen by two of Italy’s most renowned architects, Luigi Moretti and Adalberto Libera, who collaborated with other colleagues. The selected site was a strategic choice, located along the ancient Via Flaminia, an area along the flood plain of the Tiber, which had been used as a site for sporting events for a long time. Previously, this area had been used as Piazza d´Armi for horse events and there had also been a hippodrome. The nearby Foro Italico, easy accessible across the river to the west, already featured facilities built in the 1930s. Several new sports facilities had to be planned and built. The apartments of the Olympic Village were built to house the athletes and were intended to be used after the games as dwellings for about 6500 people. The general layout of the Olympic Village, which was designed collaboratively, was intended to respond to three fundamental needs. It was planned free of through-traffic, had to respect the landscape amenities of the area and was thought of as a self-sufficent city district in functional and formal respect. The large area is edificated with different typologies, resulting in a gradation of volumes. The Olympic Village was built and maintained by the National State Employees Housing Association. With about 1500 dwellings it is a complete community with schools, shopping facilities and a church. Unfortunately, the utopian spirit of the early years did not last, and the National State Employees Housing Association disbanded and pulled out during the 1970s. As a consequence, urban neglect and malaise disseminated and the Olympic Village became synonymous with crime. Today the Olympic infrastructure is a rather scruffy, but the area is now well used by the local population. The regeneration of the area is partly due to the arrival of new institutions, such as the cluster of auditoriums by Renzo Piano and the Maxxi National Museum by Zaha Hadid.
Adalberto Libera was mainly responsible for the two-storey cross-shaped houses, containing four larger 4 bedroom apartments per floor. The apartments are organized symmetrically around a central core. Access to the flats was made by a central staircase, arranged in a 45-degree angle in respect to the orthogonal overall layout. This characteristic configuration, where the diagonally organized pedestrian routes are superimposed with the square
skylighted atrium space is the result of numerous studies. The stair is set in scene as a freestanding sculpture, connected to the bridges wich are leading to the individual apartments. With the intention to creat a continuous matrix of cruciform units, resulting in a sequence of courts, the end walls of each dwelling were left blank. By cutting off legs, the cruciform plan is adaptable to the different site conditions and to other buildings. The pleasant courtyard space compensates the lack of balconies, typical for the other buildings in the Olympic Village. The exterior of the building is characterized by the use of apparent brick work, which integrates into the overall design.

Der Entwurf für das Olympische Dorf von 1960 wurde von zwei der renommiertesten Architekten Italiens betreut, von Luigi Moretti und Adalberto Libera, die bei diesem Vorhaben mit anderen Kollegen zusammenarbeiteten. Der ausgesuchte Standort war eine strategische Wahl, und befindet sich an der alten Via Flaminia, einem Überschwemmungsgebiet entlang des Tiber. Bereits seit langem wurde dieser Ort für Sportveranstaltungen genutzt. Bisher wurde dieser Ort auch als Piazza d'Armi für Pferdeveranstaltungen eingesetzt und es gab dort auch ein Hippodrom. Das nahe gelegene Foro Italico, leicht zugänglich und direkt über dem Fluss Richtung Westen gelegen, verfügte bereits über Sportanlagen aus in den 1930er Jahren. Mehrere neue Sportanlagen mussten geplant und gebaut werden. Die Wohnungen des Olympischen Dorfes wurden gebaut um die Athleten zu beherbergen und sollten nach den Spielen als Wohnungen für ca. 6500 Personen genutzt werden. Das allgemeine Layout des olympischen Dorfes, das von den Architekten gemeinsam entworfen wurde, sollte auf drei grundlegende Bedürfnisse reagieren. Es sollte frei gehalten werden von Durchgangsverkehr, sollte die landschaftlichen Eigenschaften des Gebietes wahren und wurde als ein selbstständiger Stadtteil in funktionaler und formaler Hinsicht gedacht. Die grosse Fläche des Olympischen Dorfes wird mit verschiedenen Typologien besetzt, was zu einer variantenreichen Abstufung der Volumen führt. Das Olympische Dorf wurde vom "Istituto Nazionale per le Case degli Impiegati dello Stato" gebaut und unterhalten. Mit ca. 1500 Wohnungen ist es eine komplette Gemeinschaft mit Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und einer Kirche. Leider war der utopische Geist der frühen Jahre nicht dauerhaft, und das "Istituto Nazionale per le Case degli Impiegati dello Stato" wurde in den 1970er Jahren aufgelöst. Infolgedessen verbreitete sich ubrbane Vernachlässigung und das olympische Dorf wurde zum Synonym für Verbrechen. Heute ist die olympische Infrastruktur eher schäbig, aber die Gegend wird heute von der lokalen Bevölkerung gut genutzt. Die Aufwertung des Gebietes ist zum Teil auf die Ansiedelung neuer Institutionen zurückzuführen, so wie das Auditorium von Renzo Piano und das Maxxi Nationalmuseum von Zaha Hadid.
Adalberto Libera war hauptsächlich verantwortlich für die zweistöckigen kreuzförmigen Häuser mit vier grösseren 4-Zimmer-Wohnungen pro Etage. Die Wohnungen sind symmetrisch um einen zentralen Kern organisiert. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgte über eine zentrale Treppe, die in einem 45-Grad-Winkel in Bezug auf das orthogonale Layout angeordnet ist. Diese charakteristische Konfiguration, bei der die diagonal organisierten Fussgängerwege mit dem quadratischen, von oben belichteten Atriumraum überlagert sind, ist das Ergebnis zahlreicher Studien. Die Treppe wird als freistehende Skulptur in Szene gesetzt, verbunden mit den Brücken, welche zu den einzelnen Wohnungen führen. Mit der Absicht, eine kontinuierliche Matrix von kreuzförmigen Einheiten zu schaffen, was zu einer Abfolge von Höfen führt, wurden die Endwände jeder Wohnung blank belassen. Durch das "Abschneiden" von Kreuzarmen ist der Grundriss flexibel an die verschiedenen Standortbedingungen und an andere Gebäude anpassbar. Der angenehme Innenhofraum kompensiert die fehlenden Balkonen, welche typisch sind für die anderen Gebäude im Olympischen Dorf. Das Äussere der Gebäudes zeichnet sich durch die Verwendung von sichtbarem Ziegelmauerwerk aus, welches sich harmonisch in das Ensemble integrieren.