Chamberlin, Powell and Bon - UK Barbican Estate and Centre London 1965 - 1976 |
The world famous Barbican Estate with its cultural center, the so-called Barbican Center, is located in the center of the British capital. The name Barbican (fortress) goes back to a Roman wall, which was once in this area. The approximately 35-acre site was destroyed on 29 December 1940, when the Second World War had reached its peak, by an attack of the German Air Force. After the war, the City of London Corporation sought ways to develop this place for the future. Due to the proximity to the financial center of the metropolis, the Barbican also proved attractive for commercial developers. Various proposals for an edification with office buildings were rejected, partly because of the shrinking population in this area. In 1955, the architecture firm Chamberlin, Powell and Bon presented a sophisticated living concept that would stop the population decline and attract new residents. Just three years earlier, Chamberlin, Powell and Bon had won the Golden Lane Estate competition, located north of the Barbican property. Especially since a residential development promised less revenue than a commercial development, the architects proposed a high-density development, making the project financially viable. The Barbican Estate was designed for the middle and upper class. The complex was conceived as an urban microcosm, referring to ideas by Le Corbusier. The Unité d'Habitation in Marseille was recently completed, and the idea of a "vertical garden city" can be recognized in the Barbican Estate. Various blocks of flats are arranged around common areas and complemented by cultural facilities including a concert hall with theater and museum. With the varied offer the desired residents should be attracted and the higher cost of the apartments were justificated. In addition, the Barbican Estate has a shopping center, a large underground car park and various shops and restaurants. The outdoor spaces are enlivened by private gardens, lakes with fountains and a waterfall. As one of the few buildings that survived the 1940 bombing, St. Giles Church is still standing on the grounds of the Barbican Estate. Overall, the Barbican Estate consists of three skyscrapers, thirteen blocks of flats, two low (two-story) buildings and a number of townhouses. A highwalk and an elevated platform connect the different residential buildings with each other. Through this innovation, pedestrians in the Barbican Estate are undisturbed by traffic. The entire road and rail traffic runs underground. Originally five high-rise buildings with a height of twenty floors were to be built. Due to objections by the authorities, the architects reduced the number of high-rise buildings. At the same time, the height of the buildings was more than doubled in order to maintain the residential density. At the time of completion, these were the tallest residential buildings in Europe. The three skyscrapers dominate the appearance of the development, and make the Barbican visible from a far distance. The skyscrapers are approximately triangular in plan. On each floor, three apartments are arranged around a central core with elevators and stairs. In each case there is a living room in the tip of the triangle. This location gives the living room an extraordinary panoramic view. Another striking feature of the towers are the elegantly curved balconies. The Barbican Estate ensemble, with its various structures, is one of the most important examples of brutalist architecture. Derived from the French term "béton brut", which means raw concrete, the Barbican proves to be an "untrue" representative of brutalism. The concrete surfaces were reworked intensively to give them a rough appearance. The facades of the so-called Barbican Towers show a composition of horizontal and vertical lines. The horizontal parapets are interrupted by the continuous vertical lines, which emphasize the height of the towers. The horizontally accented residential buildings contrast with the dominant skyscrapers. Numerous apartments on the top floors are crowned by barrel vaults, which give the buildings a pronounced termination. Most buildings are raised on Piloti from the artificial platform. This is particularly pronounced in the Gilbert House, which spans the lake. After the renown of the Barbican Estate suffered at times from the crisis of brutalism, the apartments are now extremely demanded. The Barbican Estate is now considered a symbol of British post-war architecture. In 2001, the Barbican Estate was listed by the British Government. Das weltberühmte Barbican Estate mit dem zugehörigen Kulturzentrum, dem sogenannten Barbican Centre, befindet sich im Zentrum der britischen Hauptstadt. Der Name Barbican (Festung) geht zurück auf eine römische Mauer, welche sich einst in der Gegend befand. Das rund 35 Hektar grosse Gelände war am 29. Dezember 1940, als der Zweite Weltkrieg seinen Höhepunkt erreicht hatte, durch einen Angriff der deutschen Luftwaffe zerstört. Nach dem Krieg suchte die City of London Corporation nach Möglichkeiten, wie dieser Ort für die Zukunft entwickelt werden könnte. Aufgrund der Nähe zum Finanzzentrum der Metropole erwies sich das Barbican auch für kommerzielle Entwickler attraktiv. Verschiedene Vorschläge für eine Bebauung mit Bürobauten wurden abgelehnt, unter anderem aufgrund der schrumpfenden Bevölkerungszahlen in diesem Gebiet. Im Jahr 1955 legte das Architekturbüro Chamberlin, Powell and Bon ein ausgefeiltes Wohnkonzept vor, welches den Bevölkerungsrückgang stoppen und neue Bewohner anziehen sollte. Nur drei Jahre zuvor hatten Chamberlin, Powell and Bon den Wettbewerb für das Golden Lane Estate, welches sich nördlich des Barbican-Areals befindet, gewonnen. Zumal eine Wohnüberbauung weniger Einnahmen versprach als eine kommerzielle Entwicklung, schlugen die Architekten eine hochdichte Bebauung vor, so dass das Vorhaben finanziell rentabel werden konnte. Das Barbican Estate wurde für Mittelstand und besser verdienende ausgelegt. Der Komplex wurde als städtischer Mikrokosmos konzipiert, und verweist auf Ideen von Le Corbusier. Die Unité d'Habitation in Marseille war erst kürzlich fertiggestellt worden, und die Idee einer "vertikalen Gartenstadt" ist im Barbican Estate wiederzuerkennen. Verschiedene Wohnblöcke sind um Gemeinschaftsräume angeordnet und werden durch kulturelle Einrichtungen inklusive einer Konzerthalle mit Theater und Museum ergänzt. Mit dem vielfältigen Angebot sollten die entsprechenden Bewohner angezogen und die höheren Kosten für die Wohnungen gerechtfertigt werden. Zudem gibt es im Barbican Estate ein Einkaufszentrum, eine grosse Tiefgarage und verschiedene Geschäfte und Lokale. Die Aussenräume werden durch private Gärten, Seen mit Springbrunnen und einen Wasserfall belebt. Als eines der wenigen Gebäude, welches die Bombenangriffe von 1940 überstand, steht die St. Giles Church noch heute auf dem Gelände des Barbican Estate. Insgesamt besteht das Barbican Estate aus drei Hochhäusern, dreizehn Wohnblöcken, zwei niedrigen (zweistöckigen) Gebäuden sowie einer Reihe von Stadthäusern. Ein Highwalk und eine erhöhte Plattform verbinden die unterschiedlichen Wohnbauten untereinander. Durch diese Innovation sind die Fussgänger im Barbican Estate vom Verkehr ungestört. Der gesamte Strassen- und Schienenverkehr verläuft unterirdisch. Ursprünglich sollten fünf Hochhäuser mit einer Höhe von zwanzig Stockwerken gebaut werden. Aufgrund von Einwänden der Behörden reduzierten die Architekten die Anzahl der Hochhäuer. Gleichzeitig wurde die Höhe der Gebäude mehr als verdoppelt, um die Wohndichte aufrecht zu erhalten. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung handelte es sich um die höchsten Wohnhäuser in ganz Europa. Die drei Hochhäuser dominieren die Erscheinung der Überbauung, und machen das Barbican auch aus grosser Distanz sichtbar. Im Grundriss sind die Hochhäuser annähernd dreieckig. Dabei werden auf jedem Geschoss drei Wohnungen um einen zentralen Kern mit Aufzügen und Treppen angeordnet. Dabei befindet sich jeweils ein Wohnzimmer in den Spitzen des Dreiecks. Durch diese Lage erhalten die Wohnzimmer einen ausserordentlichen Panoramablick. Ein weiteres markantes Merkmal der Türme sind die elegant geschwungenen Balkone. Das Ensemble des Barbican Estate stellt mit seinen verschiedenen Baukörpern eines der wichtigsten Beispiel für die brutalistische Architektur dar. Abgeleitet von der französischen Bezeichnung "béton brut", was soviel wie roher Beton bedeutet, erweist sich das Barbican als nicht wortgetreuer Vertreter des Brutalismus. Die Betonoberflächen wurden intensiv nachbearbeitet, um ihnen ein raues Aussehen zu verleihen. Die Fassaden der sogenannten Barbican Towers zeigen eine Komposition aus horizontalen und vertikalen Linien. Dabei werden die horizontalen Brüstungen durch die kontinuierlichen Vertikalen, welche die Höhe der Türme hervorheben, unterbrochen. Die horizontal betonten Wohnhäuser bilden dabei einen Kontrast zu den dominanten Hochhäusern. Zahlreiche Wohnungen in den obersten Geschossen werden durch Tonnengewölbe bekrönt, wodurch die bauten einen ausgeprägten Abschluss erhalten. Die meisten Gebäude sind durch Piloti von der künstlichen Plattform angehoben. Besonders ausgeprägt ist dies beim Gilbert House zu sehen, welches den See überspannt. Nachdem das Renomee des Barbican Estate zeitweise unter der Krise des Brutalismus zu leiden hatte, sind die Wohnungen inzwischen ausserordentlich begehrt. Das Barbican Estate gilt heute als Symbol der britischen Nachkriegsarchitektur. Im Jahr 2001 wurde das Barbican Estate von der britischen Regierung unter Denkmalschutz gestellt. |