Hans Poelzig - Germany
IG-Farbenindustrie
Administrative Building
Grüneburgplatz 1, Frankfurt
1928 - 1931



The administrative building for the I.G.-Farbenindustrie was designed by the Prussian architect Hans Poelzig and was built between 1928 and 1931. Hans Poelzig was commissioned after winning the limited architectural competition in August 1928. The I.G. Farbenindustrie AG, which had been founded in the middle of the 1920s in Frankfurt am Main, asked for a representative office building as central administration. At this time, the IG Farbenindustrie was the fourth largest company in the world, accordingly the space requirement was enormous. As a result part of the so-called Grüneburg-Area was occupied by one of the largest office buildings of its time, which was still regarded as very modern for many years. The office building consists of a circular segment of 10.9 meters width, which is intersected by six transverse wings, radially arranged. A central corridor runs through the entire building and connects the transverse wings with each other. The slight bending of the building has a positive effect on the appearance of the corridor. The arrangement of the office spaces allows sufficient exposure to natural light and ventilation. The main entrance to the building is located in the middle axis of the building. The access to the building is emphasized by the atrium consinsting of an array of piers. The nine-storey building reaches a height of 35 m and has a total length of 250 m. In order to make the building appear higher than it actually is, the storey height decreases from the parterre upwards and decreases from 4.6 to 4.2 m. The attic, which forms a distinctive building termination, is windowless and has a very low ceiling height, with exception of the transverse wings. The building was conceived as a steel skeleton construction with brickwork infills. The floor ceilings consist of hollow stones.


The then emerging Bauhaus style was not desired by the customers. The building was to be a stone symbol of German power in science and labor. Accordingly, Hans Poelzig designed the building in a decidedly modern form, but used materials which are considered to by typical for him. He developed an original design, which can hardly be assigned to the new objectivity. The generously curved building is regarded as a connection between modernity and tradition. Thus, the windows are arranged in continuous horizontal bands, but are interrupted by massive stone pillars which emphasize and articulate the corners of the building. The facade cladding made of Cannstatt travertine emphasizes the monumental effect of the ensemble. Poelzig's wife and partner Marlene Moeschke-Poelzig had a great share in the interior design and the design of the high-quality interiors. The entrance area is quite representative, with entrance doors and elevater doors made of bronze, as well as wall and ceiling claddings made of bronze plates and copper friezes in the vestibule. There are two curved stairs in the entrance hall behind. The wall cladding is made of marble and features a diamond pattern. Across the entrance hall is a fully glazed round pavilion, which accentuates the back side of the building. The 14-hectare park was also designed by Hans Poelzig, in collaboration with the garden director Max Bromme. The terraced park features water pools arranged in steps. Within this park, located on a hill and axially aligned, the economic building is located about 100 meters away from the main building.

The building served its original purpose for only 15 years. It remained largely intact during the air raids of the Second World War. In March 1945 the area was occupied by the allied troops. After the end of the second world war, the American military administration moved into the building, and from 1975 to 1996 it was officially named General Creighton W. Abrams Building. In May 1972 the RAF had exercised a bombattack on the building and the American military. Subsequently, buildings and parks became a military restricted area. As a consequence of the German reunification and the American troop withdrawal, the building was transferred into the ownership of the German state. Since 2001 the building has been part of the Wolfgang Goethe University, and since June 2009 it has been named Poelzig-Bau.




Das Verwaltungsgebäude der I.G.-Farbenindustrie wurde vom preussischen Architekten Hans Poelzig entworfen und 1928 bis 1931 errichtet. Den Auftrag erhielt Hans Poelzig nach dem er den eingeschränkten Architekturwettbewerb im August 1928 gewonnen hatte. Die I.G. Farbenindustrie AG, welche mitte der zwanziger Jahre in Frankfurt am Main gegründet worden war, wünschte sich ausdrücklich ein repräsentatives Bürogebäude für die Zentralverwaltung.  Zu diesem Zeitpunkt war die IG Farbenindustrie weltweit das viertgrösste Unternehmen,und entsprechend war der Raumbedarf enorm. Als Folge davon entstand auf einem Teil des Grüneburggeländes eines der grössten Bürogebäude seiner Zeit, welches noch jahrelang als hochmodern galt. Das Bürogebäude besteht aus einem 10.9 m breiten Kreissegment, welches von sechs radial dazu stehenden Querflügeln durchbrochen wird. Ein zentraler Korridor verläuft durch das gesamte Gebäude und verbindet die Querflügel miteinander. Dabei wirkt sich die leichte Biegung des Gebäudes positiv auf den Korridor aus. Die Anordnung der Büroräume erlaubt eine ausreichende natürliche Belichtung und Belüftung. Der Haupteingang zum Gebäude befindet sich in der Mittelachse des Gebäudes. Mit dem vorgelagerten Pfeilerportikus wird der Zugang würdevoll betont. Das neungeschossige Gebäude erreicht eine Höhe von 35 m und ist insgesamt 250 m lang. Um das Gebäude höher erscheinen zu lassen als es tatsächlich ist, nimmt die Geschosshöhe vom Parterre nach oben hin ab, und reduziert sich von 4.6 auf 4.2 m. Das Dachgeschoss, welches einen markanten Gebäudebaschluss bildet, ist fensterlos und hat eine sehr geringe Raumhöhe, mit Ausnahme der Querbauten. Das Gebäude wurde als Stahlskelettkonstruktion konzipiert, und mit mit Backsteinmauerwerk ausgefacht. Die Stockwerkdecken bestehen aus Hohlsteinen.

Der damals aufkommende Bauhausstil war von den Kunden nicht erwünscht. Das Gebäude sollte ein steinernes Sinnbild deutscher Wissenschafts- und Arbeitskraft darstellen. Dementsprechend entwarf Hans Poelzig das Gebäude zwar in entschieden moderner Formensprache, verwendete aber für ihn typische Materialien. Es entstand ein eigenständiger Entwurf, welcher nur bedingt der neuen Sachlichkeit zugeordnet werden kann. Der grosszügige, geschwungene Baukörper wird als Verbindung zwischen Moderne und Tradition betrachtet. So sind die Fenster in kontinuierlichen, horizontalen Bändern angeordnet, werden aber von massiv wirkenden, die Ecken betonenenden Ausbildungen unterbrochen. Die Fassadenverkleidung aus Cannstatter Travertin unterstützt die monumentale Wirkung der Anlage. Poelzigs Frau und Partnerin Marlene Moeschke-Poelzig hat grossen Anteil am Innenausbau und der Gestaltung der hochwertigen Interieurs. Der Eingangsbereich ist repräsentativ gestaltet, mit Eingangs- und Fahrstultüren aus Bronze sowie Wand- und Deckenverkleidungen aus Bronzeplatten und Kupferfriesen im Windfang. In der dahinter liegenden Eingangshalle befinden sich zwei geschwungene Treppenaufgänge. Die Wandverkleidung as Marmor weist ein Rautenmuster auf. Gegenüber der Eingangshalle befindet sich ein vollständig verglaster Rundpavillon, welcher die Rückseite des Gebäudes akzentuiert. Der rund 14 Hektar grosse Park wurde ebenfalls nach Plänen von Hans Poelzig gestaltet, wobei der Architekt insbesondere mit dem Gartenbaudirektor Max Bromme zusammenarbeitete. In Stufen angeordnete Wasserbecken beleben die in Terrassen ausgebildete Parkanlage. In diesem Park, auf einer Anhöhe gelegen und axial ausgerichtet, befindet sich das Wirtschaftsgebäude in rund 100 Meter Entfernung zum Hauptgebäude.

Nur circa 15 Jahre diente das Gebäude seinem ursprünglichen Nutzungszweck. Von den Luftangriffen während des Zweiten Weltkrieges blieb das Gebäude mehrheitlich unversehrt. Im März 1945 wurde das Gelände von den allierten Truppen besetzt. Nach dem Ende des zweiten Weltkriege zog die amerikanische Militärverwaltung in das Gebäude, und von 1975 bis 1996 wurde es offiziell General Creighton W. Abrams Building genannt. Im Mai 1972 hatte die RAF ein Bombenattentat auf das Gebäude und die amerikanischen Militärs ausgeübt. In der Folge wurden Gebäude und Park zum militärischen Sperrgebiet. Mit der deutschen Wiedervereinigung und dem amerikanischen Truppenabzug ging das Gebäude in den Bistz des deutschen Staates über. Seit 2001 beherbergt das Bauwerk einen Teil der Wolfgang Goethe-Universität, und seit Juni 2009 trägt es den Namen Poelzig-Bau.