Hans Kollhoff - Germany
Apartment Building KNSM-Eiland
Levantkade, Amsterdam
1991 - 1994


It is sel­dom in our west­ern cities that an ar­chi­tect has the pos­si­bil­i­ty of im­ple­ment­ing his ideas with­out re­sis­tance. The struc­tures in which po­lit­i­cal de­ci­sion-​mak­ing is em­bed­ded and the com­mit­tees which as­sume the role of the client are all geared to­wards com­pro­mise. If the ar­chi­tect is not pre­pared to stand in a cor­ner and be brand­ed a spoil­sport or con­tent him­self with play­ing the role of cam­ou­flage artist, the on­ly pos­si­bil­i­ty left open to him is to un­der­take a crit­i­cal doc­u­men­ta­tion of the on-​go­ing events and ac­cept that the con­flict will have to be in­cor­po­rat­ed in­to the build­ing. The ar­chi­tect has to take a mass of seem­ing­ly ar­bi­trary and con­tra­dic­to­ry con­stel­la­tions and make them in­to a sol­id co­her­ent whole.
On the oth­er hand, the ar­chi­tect al­so has to cope with the prob­lem that build­ings these days are ex­pect­ed to be in­finite­ly adapt­able and in­ter­change­able and are thus bereft of their re­gion­al con­text. Un­der the eco­nom­ic pres­sure to cre­ate some­thing op­ti­mal in ev­ery re­spect, ev­ery­thing turns out to be noth­ing but an unin­spired shoe­box which he then dec­o­rates as he thinks best. To­day's build­ing pro­grammes de­fy for­mal analo­gies so that, if he doesn't want to mar­ket him­self as a win­dow-​dress­er, the ar­chi­tect is forced to fer­ret around and find ves­tiges of for­mal in­ten­si­ty in even the most ba­nal build­ing pro­grammes and pro­jects.
Al­though it is dif­fi­cult to let a build­ing de­vel­op of its own ac­cord, ex­ter­nal cre­ative forces are very wel­come. The bal­anc­ing act should not, how­ev­er, give rise to the il­lu­sion that what is re­quired is to de­sign build­ings which are un­con­trolled, un­fo­cused and lack­ing in char­ac­ter.
In Am­s­ter­dam we were con­front­ed with a more or less fixed mas­ter plan, the mo­tif of which was the in­ten­si­ty of large dis­crete build­ings on the wa­ter­front; the site was a for­mer dock­land.
Grad­u­al­ly, the ex­ist­ing rect­an­gu­lar plan form of the block, mea­sur­ing 170 x 60 me­tres and in­clud­ing a cir­cu­lar court­yard, un­der­went a mor­pho­log­i­cal trans­for­ma­tion: an ex­ist­ing res­i­den­tial build­ing had to be in­cor­po­rat­ed in­to the scheme and asym­met­ri­cal chunks were cut out of the block. The aim to pro­vide the side of the build­ing with day­light and a view led to the side wing be­ing made to re­cede fur­ther. Then the wish of the fu­ture res­i­dents for re­mains of the for­mer dock­land park to be pre­served hat to be re­spect­ed and the block was opened up on the first four floors of the rel­e­vant side. Fi­nal­ly, the con­tradici­ton be­tween court­yard build­ing and a wa­ter­front site had to be re­solved: the front of the block fac­ing the wa­ter was pushed in so as to let sun­light from the south in­to the court­yard and to give the peo­ple with flats fac­ing on­to the court­yard a view of the wa­ter. Lat­er, a wedge-​shaped cut had to be made in an­oth­er cor­ner of the block in or­der to cre­ate a pas­sage­way be­tween the new block and the neigh­bour­ing build­ing. The obli­ga­tion to pro­vide a range of dif­fer­ent types of flats caused a fur­ther de­for­ma­tion of the up­per storeys: can­tilever glazed ac­cess gal­leries run along one side of the north fa­cade while on the oth­er side two-​storey high gal­leries have been hol­lowed out of the vol­ume of the build­ing.
Hard-​fired, speck­led-​blue en­gi­neer­ing brick and the alu­mini­um roof, whose un­in­ter­rupt­ed edge em­pha­sis­es the self-​con­tained qual­i­ty of the cube, give the block the de­sired grav­i­tas. Nat­u­ral ma­te­ri­als and care­ful crafts­man­ship give this alien megaform a fa­mil­iar face.
(Text: Kollhoff Architekten)


Sel­ten hat der Ar­chitekt in un­seren west­lichen Großstädten die Möglichkeit, seine Ideen un­be­hel­ligt durchzuset­zen. Poli­tis­che Entschei­dungsstruk­turen, Gremien mit Bauher­ren­funk­tion zie­len auf den Kom­pro­miß. Ist der Ar­chitekt nicht bere­it, als Spielverder­ber in der Ecke zu ste­hen oder sich mit ein­er Rolle als Cam­ou­fleur abzufind­en, bleibt ihm nur die Möglichkeit ein­er kri­tis­chen Doku­men­ta­tion der laufend­en Ereignisse, die Akzep­tanz des gebaut­en Kon­flik­ts. Aus schein­bar zufälli­gen wider­sprüchlichen Kon­stel­la­tio­nen hat der Ar­chitekt ein solides Ganzes zu schaf­fen.
An­der­er­seits hat der Ar­chitekt mit dem Prob­lem der An­gle­ichung und Aus­tauschbarkeit von Bauauf­gaben und deren re­gionale En­twurzelung fer­tigzuw­er­den. Unter ökonomis­chem Op­ti­mierungs­druck gerät ihm alles zur tris­ten Kiste, die nach Gutdünken geschmückt wird. Heutige Pro­gramme entziehen sich weit­ge­hend for­maler Analo­gie, so daß der Ar­chitekt, will er sich nicht als Deko­ra­teur ver­mark­ten lassen, gezwun­gen ist, selb­st in den ba­nal­sten Pro­gram­men und Bauauf­gaben Restbestände for­maler In­ten­sität aufzuspüren.
So schwierig es al­so ist, das Gebaute aus sich her­aus wer­den zu lassen, so willkom­men sind die for­menden Kräfte von außen. Der Bal­anceakt sollte aber nicht den Trugschluß aufkom­men lassen, es gelte, la­bil, un­kon­trol­liert, un­scharf zu bauen.
In Am­s­ter­dam wur­den wir mit einem weit­ge­hend fest­gelegten Mas­ter­plan kon­fron­tiert, der als Leit­bild die In­ten­sität großer Solitäre am Wass­er anstrebte, denn es han­delt sich bei dem Gelände um ein ehe­ma­liges Hafenge­bi­et.
Schrit­tweise wurde der gegebene Rechteck­grun­driß des Block­es von 170 x 60 m mit kre­isförmigem In­nen­hof ein­er mor­phol­o­gis­chen Trans­for­ma­tion un­ter­zo­gen: auf ein beste­hen­des Wohn­haus war Rück­sicht zu nehmen und der Block wurde asym­metrisch aus­geschnit­ten. Der Anspruch auf Be­lich­tung und Aus­sicht für die Seit­en­fas­sade dieses Haus­es be­wirk­te ein weit­eres Einrück­en des Seit­en­flügels. Nun soll­ten entsprechend dem Wun­sch der zukünfti­gen Be­wohn­er Reste des ehe­ma­li­gen Hafen­parkes er­hal­ten wer­den und der Block wurde an der be­tr­e­f­fend­en Seite in den un­teren vi­er Geschossen geöffnet. Schließlich war der Wider­spruch zwis­chen Hof­be­bau­ung und Ufer­lage zu lösen: die Block­front zum Wass­er wurde einge­drückt, um Südsonne in den Hof zu lassen und den Hof­be­wohn­ern Aus­sicht zum Wass­er zu ver­schaf­fen. Später mußte noch eine Ecke des Block­es keilförmig abgeschnit­ten wer­den, um eine Durch­fahrt zwis­chen dem neuen Block und einem beste­hen­den Nach­bargebäude zu schaf­fen. Ein dif­feren­ziert­er Woh­nungsspiegel be­wirkt eine weit­ere Ver­for­mung in den oberen Geschossen: über die eine Seite der Nord­fas­sade er­streck­en sich auskra­gende und ver­glaste Laubengänge, auf der an­deren Seite wird eine zweigeschos­sige Lauben­ganger­schließung aus dem Gebäude­vol­u­men aus­gehöhlt.
Ein hart ge­bran­nter blaubunter Klink­er und das Alu­mini­um­dach, dessen kon­tinuier­liche Kante die Geschlossen­heit des Kubus be­tont, geben dem Block die gewünschte Schwere. Natürliche Ma­te­ri­alien, handw­erk­lich sorgfältig ve­r­ar­beit­et, machen die fremde Großform zu et­was Ver­trautem.(Text: Kollhoff Architekten)