Le Corbusier - France Couvent Sainte-Marie de la Tourette Route de la Tourette, Éveux 1954 - 1960 | The Sainte-Marie de La Tourette convent in Éveux near Lyon was designed and built between 1954 and 1960 by the renowned architect Le Corbusier. The monastery building, which is today regarded as the central work of so-called brutalism, was built for the Dominican Order. The Convent of Éveux was created after the Second World War as a training center for the entire Dominican Order in France. Le Corbusier had been recommended to the convent of Père Marie-Alain Couturier, the initiator of the "Art Sacré" movement in France. He had already recommended Le Corbusier for the design of the church in Ronchamp. After an architect's contract was signed in the spring of 1953, the preliminary design was presented in December 1954. Although the construction work was only completed in the summer of 1961, the official inauguration took place on October 19, 1960. Surrounded by woods and meadows, the monastery of La Tourette is located on a sloping piece of land that opens onto the valley. Le Corbusier, on the recommendation of Père Marie-Alain Couturier, visited the Romanesque Cistercian monastery of Le Thoronet in Provence. The design by Le Corbusier is strongly inspired by the monastery of Le Thoronet, which is also located on sloping terrain. Characteristic features of Le Thoronet are the level differences of the cloister and the arcades. The monastery La Tourette was built as a skeleton construction over a rectangle of 66.50 x 47.50 meters. On powerful supports, so-called pilotis, the monastery was placed in the natural topography of the slope. The three-winged main building is complemented by the church in the north to form a closed, four-winged complex. Access is on level 3 on the east side. On the mountain side the building is three storeys high, while on the opposite side it features five floors. The individual levels have different ceiling heights. In the two upper floors are the monastery cells. 50 cloister cells each are located in these two floors, distributed in groups of 15 to 21 units per building wing. In the floors below there is the actual monastery complex with oratory, library, seminar and meeting rooms and visitor rooms. The atrium-like courtyard houses the cloister in the form of intersecting ramps between the church, the refectory and the chapter house. In the area of the monastery courtyard, the glazing stretches from floor to ceiling. The glasses are set into in solid concrete frames, for ventilation there are vertical slots with rotating metal windows. The austere church is lit by vertical and horizontal slits of light. On the west wall is the organ. South of the high altar is the sacristy, attached to the rectangular nave. Bundled light penetrates through the ceiling of the sacristy through "Les Canons de Lumière". On the north side of the nave is located a crypt with side altar. Only the bell tower is rising above the actual building. Different concrete constructions were used for the building. The church walls were made in in-situ concrete and feature a fine structure of the formwork. The parapets in front of the cells but also the vertical rungs of the large glazings were created as reinforced concrete elements. The flat roofs of the monastery complex were covered with a layer of earth and left to the natural greenery. The earth layer ensures a pleasant balance of temperatures. Already in the late 1960s, the building had been converted into an educational institution. Today, the individual cells can be rented by guests for overnight stays. Since 2006, the monastery La Tourette is a listed building. Two years later, the building was nominated for inclusion in the UNESCO World Heritage Site along with numerous other works by Le Corbusier. In the summer of 2016, La Tourette was recognized along with other buildings by Le Corbusier as a World Heritage Site. Das Kloster Sainte-Marie de La Tourette in Éveux bei Lyon wurde in den Jahren 1954 bis 1960 durch den bekannten Architekten Le Corbusier entworfen und erbaut. Das Klostergebäude, welches heute als zentrales Werk des sogenannten Brutalismus betrachtet wird, wurde für den Dominikanerorden errichtet. Der Konvent von Éveux war nach dem zweiten Weltkrieg als Ausbildungsstätte des gesamten Dominikanerordens in Frankreich entstanden. Le Corbusier war dem Konvent von Père Marie-Alain Couturier, dem Initiator der „Art Sacré“-Bewegung in Frankreich, empfohlen worden. Dieser hatte sich bereits beim Kirchenbau von Ronchamp für Le Corbusier stark gemacht. Nachdem im Frühjahr 1953 ein Architektenvertrag zustande gekommen war, wurde im Dezember 1954 der erste Entwurf vorgestellt. Obwohl die Bauarbeiten erst im Sommer 1961 beendet wurden, erfolgte die offizielle Einweihung am 19. Oktober 1960. Umgeben von Wald und Wiesen befindet sich das Kloster La Tourette auf einem abfallenden Hang, welcher sich zum Tal öffnet.. Auf Empfehlung von Père Marie-Alain Couturier hatte Le Corbusier das romanische Zisterzenserkloster Le Thoronet in der Provence besucht. Der Entwurf von Le Corbusier ist stark vom Kloster Le Thoronet inspiriert, welches sich ebenfalls auf abfallendem Gelände befindet. Charakteristische Merkmale von Le Thoronet sind die Niveauunterschiede des Kreuzgangs und der Arkaden. Das Kloster La Tourette wurde als Skelettbau über einem Rechteck von 66.50 x 47.50 Meter errichtet. Auf mächtigen Stützen, sogenannten Pilotis, wurde das Kloster in die natürliche Topographie des Abhangs gesetzt. Der dreiflüglige Hauptbau wird durch das Kirchengebäude im Norden zu einer geschlossenen, vierflügligen Gesamtanlage ergänzt. Der Zugang efolgt auf der Ostseite auf dem Niveau 3. Das Gebäude ist auf der Bergseite dreigeschossig ausgebildet, auf der gegenüberliegenden Seite weist das Kloster fünf Stockwerke auf. Die einzelnen Ebenen weisen unterschiedliche Geschosshöhen auf. In den beiden obersten Stockwerken befinden sich die Klosterzellen. Je 50 Klosterzellen befinden sich in diesen beiden Stockwerken, verteilt in Gruppen zu 15 bis 21 Einheiten pro Gebäudeflügel. In den darunter liegenden Stockwerken befindet sich die eigentliche Klosteranlage mit Oratorium, Bibliothek, Seminar- und Begegnungsräume sowie Besucherzimmer. Der atriumartige Innenhof beherbergt den Kreuzgang in Form von kreuzenden Rampen zwischen der Kirche, dem Refektorium und dem Kapitelsaal. Zum Klosterhof bestehen reichen die Verglasungen vom Boden bis zur Decke. Die Gläser sind in feste Betonrahmen eingesetzt, zur Belüftung gibt es vertikale Schlitze mit drehbaren Metallfenstern. Die schmucklose Kirche wird durch vertikale und horizontale Lichtschlitze erhellt. An der Westwand befindet sich die Orgel. Südlich des Hochaltars befindet sich die Sakristei, angebaut an das längsrechteckige Kirchenschiff. Gebündeltes Licht dringt mittels „Les Canons de Lumière“ durch die Decke der Sakristei. Eine Krypta mit Seitenaltar ist dem Kirchenschiff auf der Nordseite vorgelagert. Lediglich der Glockenturm überragt das eigentliche Gebäude. Für das Gebäude kamen unterschiedliche Betonbauweisen zur Anwendung. Die Kirchenwände wurden in Ortbeton erstellt und weisen eine feine Gliederung in Form von Schaltafel Abdrücken auf. Die Brüstungen vor den Zellen aber auch die vertikalen Sprossen der grossen Verglasungen wurden als Stahlbetonelemente erstellt. Die Flachdächer der Klosteranlage wurden mit einer Erdschicht bedeckt und der natürlichen Begrünung überlassen. Die Erdschicht sorgt für einen angenehmen Ausgleich der Temperaturen. Bereits Ende der 1960er Jahre war das Gebäude in eine Bildungsstätte umfunktioniert worden. Heute können die einzelnen Zellen für Übernachtungen von Gästen gemietet werden. Seit 2006 steht das Kloster La Tourette unter Denkmalschutz. Zwei Jahre später wurde das Gebäude zusammen mit zahlreichen anderen Werken von Le Corbusier für die Aufnahme in das UNESCO Weltkulturerbe nominiert. Im Sommer 2016 wurde La Tourette zusammen mit anderen Bauten von Le Corbusier als Weltkulturerbe anerkannt. |